Funktionelle Organstörungen

Jede Krankheit ist Ausdrucksbild von insgesamt gestörten zellulären Stoffwechselprozessen. Krankheit kann nur heilen, wenn gestörte physiologische Abläufe so beeinflusst werden, dass sie wieder wie biologisch geplant ablaufen.

Hinsichtlich der Medizin ist somit zu unterscheiden zwischen Methoden, die einer Krankheit vorbeugen, sie lindern oder sie regenerativ auszuheilen vermögen. Wenn Organversagen vorliegt, kann durch Transplantation oder künstlich u. U. das Überleben mehr oder weniger lang ermöglicht werden, es liegt dann jedoch keine wirkliche, sondern eine Defektheilung vor.

Überall da, wo und wann Krankheitssymptome durch Gegenmittel unterdrückt werden, findet keine Heilung statt, sondern der Krankheitsprozess wird nur abgeschwächt und quasi in den Untergrund verschoben, aus dem er aber wieder ausbrechen kann. Krankheit kann somit „latent“ sein, d.h. immer wieder sich zeigen, auch wenn oder gerade weil nur Gegenmittel verabreicht werden. Nach G. Stahlkopf ist die Krankheit nur eingeheilt, aber nicht ausgeheilt. „Einheilung“ bedeutet, die Krankheit ist unter Umständen für längere Zeit nicht bemerkbar, kann aber wieder auftauchen oder aber an einem andere Organ sich zeigen: Das unterdrückte Asthma zeigt sich dann z. B. als Ekzem, der Schnupfen nach einer Unterkühlung oder die Pollenallergie beim Pollenflug.

Krankheiten entstehen nicht infolge einer Einzelursache wie einem Erreger, einem Hormon-, Gen- oder Enzymdefekt, sondern infolge einer vielfältigen Belastung des Gesamtstoffwechsels bei mehrfachen Organ-Minderleistungen, die oft konstitutionell oder erbgenetisch (miasmatisch) bedingt sind. Letzlich ist die Gesamtstoffwechsel-belastung bzw. -lage entscheidend darüber, ob jemand krank wird oder nicht. Ein einzelner Faktor hat in der Regel meist nur Bedeutung als auslösendes Moment, nicht aber als zentrale Ursache.

Da wir aber von Stress in jeder Form, nicht nur in Gestalt von Umwelt- und Nahrungsgiften umgeben sind, uns nicht immer gesund ernähren, uns zu wenig bewegen, können uns ererbte Krankheitsanlagen anfällig machen, ebenso wie ein Übermaß an Impfungen oder symptomatisch „eingeheilte“ Krankheiten.

Üblicherweise wird zu wenig auf vorhandene Minderleistungen und Belastungen geachtet und deren Therapie vernachlässigt. Dieses Versäumnis macht sich irgendwann in Symptomen bemerkbar. Wenn Belastungen und negative Einflüsse nicht ausgeschaltet werden, kann Heilung unmöglich erscheinen und trotzdem kann eine systematische Therapie vernachlässigter Krankheitsmomente Gesundung auch in scheinbar aussichtsloser Situation bringen.

Aus der Sicht der TCM ebenso wie aus der Sicht des Regena-Kausal-Theorie unterscheidet sich jeder Patient tausendfach vom andern Patienten mit gleichem Krankheitsbild. Weil die üblicherweise praktizierte Medizin dies leugnet, ist sie weniger erfolgreich als die individuell angepasste naturheilkundliche Behandlung.